Deutscher Vize-Jahrgangstitel geht nach Coburg
Pascal Rettlinger holt Silber und Bronze
1.293 Athleten aus über 250 Vereinen ermittelten die Deutschen Jahrgangsmeister im Schwimmen für das Jahr 2022. Austragungsort war die Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark, eine der größten Schwimmhallen Europas.
Teilnehmer waren die Jahrgänge 2009 bis 2005, bei den Jungs außerdem der Jahrgang 2004. Abhängig von Alter und Strecke waren die Top 15 bis Top 35 im jeweiligen Jahrgang startberechtigt. Nachrücker waren möglich.
Zum Ende des Qualifikationszeitraums hatten mit Noah Heinlein (Jahrgang 2008), Milena Heider und Pascal Rettlinger (beide 2009) drei Aktive der SSG Coburg den Sprung in die Liste der besten Schwimmerinnen und Schwimmer Deutschlands der Jahrgänge 2009 und 2008 geschafft. Allein die Quali war ein Riesenerfolg – dass es in Summe 16 Starts wurden in der Geschichte der SSG Coburg und auch der beiden Stammvereine absolutes Novum.
Ausgetragen wurden die Wettkämpfe über 5 Tage. An den Vormittagen fanden die Vorläufe, am Nachmittag die Finals der jeweils acht Vorlaufschnellsten der jeweiligen Jahrgänge statt. Mindestens Bestzeit im Vorlauf war Pflicht, wenn man einen der begehrten Plätze im Finale ergattern wollte. Die Trainingsplanung für die bis zu 10 Einheiten pro Woche lag in den Händen von Harald Beetz – die Betreuung vor Ort in Berlin übernahm Trainerkollege Alexander Heider.
Diesmal war es Pascal Rettlinger, der aus Coburger Sicht der Veranstaltung den Stempel aufdrückte. Er hatte sich über alle drei Bruststrecken, sowie den Sprint in Freistil und Schmetterling qualifiziert. Gleich beim ersten Start pulverisierte er seine 50m Brust Bestzeit auf 33,47 Sekunden – die Finalteilnahme war damit gebucht. Beeindruckend war, wie er sein erstes Finale anging. Hochkonzentriert und dennoch mit der nötigen Lockerheit bestätigte er seine Zeit aus dem Vorlauf mit 33,59 Sekunden. Die erste Medaille für einen Schwimmer der SSG Coburg an einer Deutschen Jahrgangsmeisterschaft war die Belohnung – er durfte sich über Bronze freuen. Am Folgetag kamen 50m Schmetterling, die nicht ganz nach Plan liefen und mit Platz 22 beendet wurden (0:30,67). Am Donnerstag konnte er erneut sein Potential voll abrufen. Im Vorlauf über 100m Brust schwamm er mit 1:16,5 knapp unter Bestzeit und zog damit auf Platz fünf ins Finale ein. Hier zündete Pascal den Turbo und legte ein fast perfektes Rennen hin. Mit einer Steigerung auf 1:14:45 stand sein Name auf Platz zwei der Anzeigetafel - der Vizetitel ging damit in die Vestestadt. An den nächsten Tagen rundete Pascal sein Programm mit der 200m Bruststrecke in 2:51 und Platz 16 sowie 50m Freistil in 0:28,6 und Platz 30 ab.
Hier das unglaubliche Rennen von Pascal über 100m Brust:
(Ausschnitt aus dem Livestream des DSV: DJM 2022 - Tag 3 - Finals - YouTube)
Milena Heider war die zweite Brustspezialistin der SSG Coburg, die über alle drei Strecken klar qualifiziert war. Sie ergänzte ihr Programm mit den langen Freistilstrecken über 400m und 1.500 m. Auch sie startete mit der 50m Bruststrecke. Im Vorlauf schlug sie nach 0:35,50 an, was ebenfalls den Einzug ins Finale bedeutete. Hier steigerte sie sich auf 0:35,45 und belegte damit einen sehr guten 6. Platz. Es folgten die 400m Freistil, auf denen sie nicht richtig ins Rennen fand und nach 4:54 auf Platz 19 anschlug. Dann waren es ebenfalls die 100m Brust, die wieder für einen Finaleinzug langten (Vorlauf 1:17,56 / Platz 4). Es wollte nicht richtig laufen – die Bestzeit blieb leider aus und so war es diesmal ein sehr guter Platz fünf der nach dem Anschlag zu Buche stand (1:17,47). Am Freitag schlug dann endlich Milenas Stunde. In einem beherzten Vorlaufrennen in 2:49 erkämpfte sie den letzten Finalplatz. Am Abend ging sie dann auf der Außenbahn an den Start und setzte alles auf eine Karte. Am Zielanschlag hielt die Uhr bei fantastischen 2:44,83 – Platz vier war die Belohnung und ein versöhnlicher Abschluss. Sportlich beendete sie am Samstag die Meisterschaften mit dem Start über 1500m Freistil (19:00 / Platz 10).
Der dritte im Bunde war Noah Heinlein. Seine Hauptlage ist die Schmetterlingsdisziplin – hier hatte er die Quali über alle drei Strecken geschafft. Dass er als Allrounder gehandelt werden kann, belegen weitere Starts über 50m Freistil, 400m Lagen und 100m Brust.
Für Noah begann der Wettkampf mit der Hauptstrecke, den 200m Schmetterling. Er haderte mit den letzten 15m, aber es wurde Saisonbestleistung in 2:23,50 und Platz 12 im Jahrgang 2008. Die 50m Schmetterlingstrecke beendete er in starken 0:28,37 (Platz 15). Am nächsten Tag standen für Noah zwei Strecken im Vorlauf auf dem Programm: die 100m Bruststrecke beendete er in Bestzeit mit 1:15,36 als 25. seines Jahrgangs, über 400m Lagen hielten die Uhren bei 5:09,74 (15.). Über 100m Schmetterling fiel eine weitere Bestzeit – er finishte in 1:02,95 auf Platz 15, etwas mehr als eine Sekunde fehlte hier zu Platz 8 und dem Finaleinzug. Für Noah gingen die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften ebenfalls mit dem Start über 50m Freistil zu Ende. In 0:26,51 schwamm er seine dritte Bestzeit (Platz 15).
Die Trainer der SSG Coburg können mit Stolz auf die erreichten Ergebnisse blicken.
