2 Medaillen, 7 Finalteilnahmen, 15 Bestzeiten

SSG Coburg glänzt in Berlin, Raphael Erhard holt Edelmetall

In der ersten Woche der bayerischen Pfingstferien fanden die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften im Schwimmen in der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark in Berlin statt. Die Jahrgänge 2011 bis 2006 ermittelten ihre Meister in jeweils 17 Schwimmdisziplinen bei beiden Geschlechtern. In diesem Jahr schafften 1.475 Talente aus über 300 Vereinen den Sprung in die Bestenlisten und sicherten sich damit mindestens einen der begehrten Startplätze. im Laufe der 5-tägigen Veranstaltung 4.839 Starts in den Vorläufen absolviert.

Von Seiten des Bayerischen Schwimmverbands waren 39 Vereine bzw. Startgemeinschaften dabei. Die SSG Coburg stellte hierbei mit 5 Aktiven die neuntgrößte Mannschaft und lag mit 22 Starts in der bayernweiten Wertung auf einem stolzen 6. Platz.

Startberechtigt waren abhängig von der Strecke und Alter der Sportler (Langstrecke nur Top 15) die 20 bis 35 bundesweit besten Schwimmerinnen und Schwimmer im jeweiligen Jahrgang – auf fast allen Strecken entschieden wenige Zehntel bis Hundertstel zum Ende des Qualifikationszeitraumes über die Teilnahme.

Für die Schützlinge von Trainer Harald Beetz und Alexander Heider war Bestzeit in den Vorläufern Pflicht, um die Chance auf einen der begehrten acht Finalplätze am Nachmittag zu wahren. Erstmals mit dabei waren im jüngsten Jahrgang Thilo Bauer (1 Start, Jahrgang 2011) und Raphael Erhard (9 Starts, Jg. 2011). Milena Heider (3 Starts, 2009) und Pascal Rettlinger (3 Starts, 2009) waren bereits zum dritten Mal qualifiziert, Noah Heinlein (6 Starts, 2008) schwamm seine inzwischen vierte Jahrgangsmeisterschaft.

Tag 1 startete wie üblich für die Coburger Athleten mit der 50m Bruststrecke. Milena Heider eröffnete die Veranstaltung für die Vestestädter. Trotz hoher Trainingsumfänge und kaum vorhandener Ausfallzeiten in der Vorbereitungsphase wollte es bei ihr nicht laufen. Mit 0:35,17 finishte sie auf Platz 17.

Thilo Bauer hatte sich im Qualizeitraum einen Platz unter den besten 6 Schwimmern seines Jahrgangs gesichert, den es nun zu bestätigen galt. Er schwamm in 0:34,81 seine zweitbeste Zeit überhaupt und wurde damit starker Elfter. Einziger Wehrmutstropfen gleich zu Beginn der Veranstaltung: die bisherige Bestzeit hätte zum Finaleinzug auf Platz 8 gereicht. Pascal Rettlinger und Noah Heinlein lieferten die erhofften Zeiten für den Finaleinzug in ihrem Jahrgang. Pascal schlug mit Bestzeit in 0:31,28 als sechster an und Noah Heinlein war ebenfalls noch nie schneller und in 0:29,79 als fünfter der Vorläufe im Ziel.

Über 100m Freistil war Raphael Erhard qualifiziert. Auch er lieferte ab und schwamm in sehr guten 0:58,92 auf Platz 5 ins abendliche Finale. Zuvor musste er noch die 1.500m Freistilstrecke absolvieren, die er in 18:54 auf Platz 11 beendete.

Am Abend hieß es Daumen drücken; nun war Pascal Rettlinger der erste Coburger Starter. Er stand bereits zum dritten Mal im Finale der Deutschen Jahrgangsmeisterschaft über diese Strecke. Es langte nicht ganz: wie im Vorjahr sprang wieder Platz 4 in nochmals sehr guten 0:31,34 heraus. Noah Heinlein legte nach und schlug im immens starken Jahrgang 2008 heuer auf Platz 6 an. Auch er bestätigte seine starke Vorlaufzeit (0:29,81). Für die erste Medaille aus Coburger Sicht musste nun Raphael Erhard sorgen. In einem packenden Rennen, bei der 50m Wende noch auf Platz 6 liegend, schraubte er seine Bestzeit über 100m Freistil auf 0:57,88 und wurde mit der Bronzemedaille belohnt.

Gleich zwei Schwimmer hatten sich für Tag 2 und die Vorläufe über 200m Lagen qualifiziert. Noah Heinlein schwamm mit Bestzeit (2:16,22) auf Platz 17, Raphael Erhard erstmals unter 2:30 auf Platz 7 (2:29,47) – damit war wieder ein abendliches Finale sicher.

Die zweite Strecke an diesem Tag war der Sprint über Schmetterling. Pascal Rettlinger schwamm vom Nachrückerplatz der Bestenliste auf Rang 15 nach vorne (PB in 0:27,47), Noah Heinlein haderte mit Start und Anschlag und schlug nach 0:26,74 auf Platz 13 an.

Den Abschluss des Vormittagsabschnittes bildete Raphael Erhard. Er schwamm die nächste Langstrecke (800m Freistil) und schlug hier fast 10 Sekunden unter Bestzeit in 9:38 auf Platz 10 an.

Im abendlichen Finalabschnitt war es an Raphael seine Bestzeit aus dem Vorlauf zu bestätigen. Die Medaillen würden diesmal andere unter sich ausmachen, das war bereits vorher klar. In 2:30,24 war er etwas langsamer als am Vormittag und schwamm damit auf Platz 8.

Tag 3 stand dann wieder im Zeichen der Brustschwimmer: Milena Heider machte den Anfang und belegte über die 100m Strecke in 1:17,70 Rang 18. Pascal Rettlinger schwamm wieder von ganz hinten der Qualiliste ins sehr gute Mittelfeld und schlug in 1:11,67 (PB) auf Platz 16 an. In Anbetracht einer bis dahin von Krankheit und Verletzungen geprägten Saison ein doch starkes und sehr zufriedenstellendes Ergebnis.

Das Glück war Noah Heinlein nicht hold. Seine bisherige Bestzeit unterbot er um 4 Zehntel. 1:07,34 langten leider nur zu Platz 9; 17 Hundertstel fehlten zum Finaleinzug.

Raphael Erhard schwamm über seine Nebenstrecke in 1:20,04 auf Platz 22 und zog zuvor über 200m Freistil in 2:10 auf Rang 6 ins Finale ein.

War Raphael am Vormittag noch knapp über seiner Bestzeit geblieben, so zeigte er am Abend erneut seine Kämpfernatur. Bei 150m noch auf Rang 5 liegend fasste er sich ein Herz, schwamm die letzte Bahn unter 31 Sekunden und pulverisierte seine bisherige Bestzeit. Am Ende standen unglaubliche 2:06,53 auf der Anzeigetafel und dahinter leuchtete abermals das Bronze-Symbol.

Der Vorlaufabschnitt des vierten Tages wurde von Raphael Erhard und Milena Heider absolviert. Raphael startete über 400m Freistil und steigerte sich um 4 Sekunden auf 4:39 und schwamm damit bis auf Platz 10. Im Rückensprint belegt er Platz 18 (0:32,43). Für Milena Heider war der letzte Start der Veranstaltung die 200m Bruststrecke. Hier schlug sie nach 2:47,7 auf Rang 15 an.

Den Abschlusstag läutete Noah Heinlein mit dem Vorlauf über 100m Schmetterling ein. Auch hier stand nochmals eine Bestzeit von 0:59,59 zu Buche, die Rang 14 ergab. Für den krönenden Abschluss der Veranstaltung sorgten dann Raphael und Noah mit dem doppelten Finaleinzug über 50m Freistil (0:27,24 bzw. 0:24,75). Am Abend steigerten sich beide trotz der anstrengenden Woche nochmals und sprinteten jeweils auf den siebten Platz (0:27,04 bzw. 0:24,62).



Die Trainer können zufrieden mit und stolz auf das Ergebnis sein und mit Zuversicht dem Saisonende entgegenblicken: am kommenden Wochenende werden drei Aktive der Nachwuchsmannschaft am Deutschen Schwimmerischen Mehrkampf teilnehmen – die höchste Meisterschaft für die 11- und 12-jährigen Aktiven. Zum Ende der Saison stehen dann noch die Bayerischen Jahrgangsmeisterschaften an. Bereits jetzt sind 18 Schwimmer der SSG qualifiziert und werden 100mal an den Start gehen.